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Endlich Durchschlafen – Der Wunsch vieler Eltern und die Wahrheit hinter dem Mythos

Autorenbild: Conny von der SchlummerwerkstattConny von der Schlummerwerkstatt

Alle Babys schlafen durch, nur deins nicht? Fühlst du dich verzweifelt, weil dein Baby in der Nacht immer wieder aufwacht? Die Wahrheit ist: „Durchschlafen“ ist ein Mythos, der dich nur unnötig unter Druck setzt.


Es ist der Wunsch vieler Eltern: Ihr Baby soll endlich durchschlafen! Die Schlafprobleme werden immer präsenter, sobald das Baby älter wird und der Druck von außen wächst. Du hörst in der Krabbelgruppe, bei der Nachbarin oder bei Freunden, dass deren Babys schon durchschlafen – und du fragst dich, was bei dir falsch läuft. „Warum klappt es bei uns nicht? Wir haben doch alles versucht!“ Vielleicht hast du sogar das Gefühl, in der Erziehung oder bei der Schlafroutine versagt zu haben.


Aber hier kommt die Wahrheit, die viele Eltern unter Druck setzt: Durchschlafen ist kein Ziel, auf das du hinarbeiten musst – es ist eher ein Mythos, der dich nur unnötig stresst. Statt von „Durchschlafen“ zu sprechen, sollten wir lieber von „selbstständigem Schlafzyklenverbinden“ reden. Dieser Begriff trifft es viel besser.


Denn wer von uns schläft tatsächlich durch? Wir alle wachen nachts im Schlafzyklus auf, drehen uns um und schlafen dann wieder ein – ohne es wirklich zu merken. Auch dein Baby wird wach, wenn der Schlafzyklus zu Ende geht. Aber wenn es sich sicher fühlt, schläft es weiter. Und das ist völlig normal.


Was bedeutet „Durchschlafen“ wirklich?


Der Begriff „Durchschlafen“ ist in der Babywelt ein relativ vager und oft missverstandener Begriff. Wenn wir sagen, ein Baby schläft durch, meinen wir meist, dass es 6-8 Stunden am Stück schläft. Doch das ist in Wahrheit nicht die Norm für alle Babys. Und es ist auch nicht gesund, dies zu erwarten, wenn es nicht der natürlichen Entwicklung des Kindes entspricht. Denn „Durchschlafen“ bedeutet oft nur, dass ein Baby die kurzen, natürlichen Aufwachphasen in der Nacht alleine überbrückt, ohne Unterstützung.


Der wahre Schlüssel zu besserem Schlaf ist die Fähigkeit, Schlafzyklen selbstständig zu verbinden. Dies geschieht in der Regel in den ersten Lebensjahren eines Babys. Aber das ist nicht nur eine Frage des „Trainings“ – es hat viel mehr mit der Sicherheit und der Hirnreife deines Babys zu tun.


Warum Babys nachts aufwachen: Sicherheit und Hirnreife


Es gibt zwei entscheidende Faktoren, warum dein Baby nachts aufwachen könnte und warum es noch nicht von alleine weiterschläft:

1. Sicherheit: Babys brauchen Geborgenheit und ein Gefühl der Sicherheit, um gut schlafen zu können. Wenn sie nachts aufwachen, suchen sie nach dieser Sicherheit. Wenn dein Baby weiß, dass du immer da bist, wenn es dich braucht, wird es mit der Zeit lernen, die Schlafzyklen selbstständig zu verbinden – aber das braucht Zeit. Wenn es sich unsicher fühlt, wird es nach deiner Nähe suchen.

2. Hirnreife: Dein Baby muss auch bereit sein, durchzuschlafen, und das hat mit seiner neurologischen Entwicklung zu tun. Die Hirnreife, die für das selbstständige Verbinden von Schlafzyklen notwendig ist, lässt sich nicht beschleunigen. Diese Entwicklung vollzieht sich mit der Zeit, wobei jedes Baby in seinem eigenen Tempo wächst. Das bedeutet, dass nicht jedes Baby zu einem bestimmten Zeitpunkt selbstständig durchschlafen kann – auch wenn es das gerne tun würde.


Forschungsergebnisse: Wie Babys wirklich schlafen


Laut einer britischen Studie werden 78,6 % der Babys zwischen dem 6. und 12. Monat mindestens einmal pro Nacht wach. 61,4 % dieser Babys benötigen noch Nahrung, um den nächtlichen Zyklus zu beenden. Babys, die keine Nahrung mehr benötigen, wachen trotzdem häufig auf – und das hat nichts mit einer schlechten Erziehung oder Schlafgewohnheiten zu tun. Es ist schlichtweg ein Teil der natürlichen Entwicklung und der unterschiedlichen Bedürfnisse von Babys.


Was sind die Ursachen für nächtliches Aufwachen?


Es gibt viele Gründe, warum Babys nachts aufwachen. Die häufigsten Ursachen sind:

Zahnen

Krankheiten

Entwicklungsschübe

Wachstumsschmerzen


Diese Phasen verlangen nach mehr Nähe und Geborgenheit von uns Eltern. Und genau in diesen Zeiten ist es wichtig, deinem Baby zu zeigen, dass du immer für es da bist. Das stärkt das Vertrauen und hilft dabei, dass es sich sicher fühlt. Es ist also völlig normal, dass Babys auch nachts noch nach ihrer Bezugsperson suchen.


Natürlich gibt es auch Babys, die schon sehr früh ohne viel Unterstützung nachts längere Zeit schlafen. Aber auch hier kann es sein, dass sie plötzlich durch Krankheit oder andere Faktoren wieder häufiger aufwachen. Das ist kein Zeichen von Erziehungsfehlern, sondern einfach ein Teil des natürlichen Wachstumsprozesses.


Die Realität: Du kannst dein Baby nicht zum „Durchschlafen“ zwingen


Es gibt viele Möglichkeiten, wie du deinem Baby zu besserem Schlaf verhelfen kannst, aber es gibt keine „Abkürzung“, die es zum Durchschlafen zwingen kann. Was du tun kannst, ist, deinem Baby Sicherheit zu geben, eine regelmäßige Schlafroutine zu etablieren und auf seine Bedürfnisse einzugehen.


Wichtig: Ein Schlafcoaching, das verspricht, deinem Baby beizubringen, durchzuschlafen, wird dir keine echten, nachhaltigen Ergebnisse liefern, wenn es nicht mit den biologischen und neurologischen Gegebenheiten deines Babys übereinstimmt. Du kannst jedoch den Schlafrhythmus deines Babys verbessern, indem du liebevoll auf seine Bedürfnisse eingehst und ein sicheres Umfeld für den Schlaf schaffst.


Was kannst du tun, um die Nächte zu verbessern?


Es gibt zahlreiche Ansätze, um das nächtliche Aufwachen zu reduzieren. Dazu gehören:

Schlafumgebung optimieren: Stelle sicher, dass der Schlafbereich ruhig, sicher und angenehm ist. Dunkelheit und eine angenehme Raumtemperatur sind entscheidend.

Regelmäßige Schlafroutine: Babys gedeihen mit Vorhersehbarkeit. Ein konsistentes Einschlafritual kann helfen, dass dein Baby schneller in den Schlaf findet und sicherer schläft.

Liebevolle Begleitung: Sei präsent, wenn dein Baby dich braucht, und zeige ihm, dass du immer für es da bist. Diese Co-Regulation hilft deinem Baby, sich sicher zu fühlen und fördert ein gesundes Schlafverhalten.


Fazit: Gib deinem Baby Zeit und Sicherheit


Lass dich nicht von dem Druck „Durchschlafen“ verunsichern. Dein Baby braucht Sicherheit und Zeit, um sich selbstständig zu regulieren. Weder du noch dein Baby können den natürlichen Entwicklungsprozess beschleunigen. Aber du kannst die Grundlage für gesunden, sicheren Schlaf legen, indem du ihm Geborgenheit und ein stabiles Umfeld bietest.


Die Herausforderung des nächtlichen Aufwachens ist keine Niederlage, sondern Teil des natürlichen Wachstumsprozesses deines Babys. Schenke deinem Baby Geduld und Liebe, und es wird lernen, die Schlafzyklen selbstständig zu verbinden – auf seine eigene Weise, wenn es bereit dafür ist.


Willst du wissen, wie du deinem Baby zu besserem Schlaf verhelfen kannst?


Wenn du ein individuelles Coaching für das Schlafverhalten deines Babys suchst und erfahren möchtest, wie du deine nächtliche Schlafroutine sanft verbessern kannst, dann kontaktiere mich jetzt für eine persönliche Schlafberatung. Gemeinsam finden wir heraus, was für euch am besten funktioniert und schaffen so den Weg für einen entspannten Schlaf für dich und dein Baby.

 
 
 

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